Michael Roscher schreibt hierzu im Astrologiebuch, dass dieses Symbol eine stilisierte Ähre darstellen soll. Eine Ähre als Symbol der Reife, passt hier sehr gut. Die Ähren sind reif und es Bedarf viel Fleiß, die Ernte einzubringen. Fleiß ist durchaus ein Attribut, das man mit Jungfrau in Verbindung bringen kann. Fleiß und dazu Anpassung an die Launen der Natur bringen größten Erfolg bei der Ernte und dann muß diese geordnet werden und Vorrat für den anstehenden Winter bedacht werden. All dieses sind Eigenschaften, die einen stark jungfraubetonten Menschen auszeichnen. Der Merkur-Einfluss macht sich bemerkbar, weil auch diese Menschen über einen recht gut entwickelten Intellekt verfügen. Ihr analytischer Verstand macht sie auf ihrem Gebiet sehr erfolgreich – aber meist fixieren sie sich auf ihr Spezialgebiet und verlieren dadurch den großen Zusammenhang aus den Augen.
Die Rune Jera – Ernte zeigt die fruchtbare Zeit an.
Ein kleiner Anfang... LG Anke
[ Editiert von Moderator Flavira am 09.04.06 22:09 ]
Das sechste Haus zeigt unsere Einstellung zur Arbeit, zu den Kollegen, zu Vorgesetzten und auch Untergebenen. Hier wird unsere Leistungsfähigkeit angezeigt und ob wir vielleicht lieber Angestellte sind oder freiberuflich tätig werden sollten. Mit anderen Worten, wenn wir eine Frage nach dem Beruf haben, dann schauen wir als erstes auf das 6. Haus. Auch das 10. Haus wäre für diese Frage relevant, aber im 10. Haus geht es um die tatsächliche Berufung, um Beförderung, Karriere, dem Stand in der Gesellschaft während wir hier im 6. Haus eben die Art und Weise erfahren, wie wir arbeiten, welche Arbeitsleistung wir mitbringen und auch die dazugehörige körperliche Verfassung. Das sechste Haus ist nämlich auch das Haus, was Aufschluss über unseren Grad der Gesundheit und unsere Krankheitsanfälligkeit gibt. Zudem finden wir hier unsere Einstellung zum Thema Ernährung und Hygiene, auch die Begabung zur Heilkunst lässt sich hier finden. So sollte man sich vielleicht die Besetzung des 6. Hauses anschauen, bevor man seinen Körper einem Arzt oder Heilpraktiker anvertraut.
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Text von Stephen Forrest
Das sechste Haus
Traditionelle Bezeichnung: Haus der Dienstboten Zeichen: Jungfrau Planet: Merkur Lebensbereich: Pflichten, Kompetenz und Fertigkeiten
Erfolgreicher Umgang: Erfüllung durch die Entwicklung von persönlich wichtigen Fertigkeiten, die auch für andere wertvoll sind
Negativer Umgang: Endlose Beschäftigung mit dingen, die keine wirkliche Bedeutung haben. Stumpfsinnige Plackerei, Arbeit für einen Hungerlohn, demütigende Unterordnung in wichtigen Beziehungen:
Eine Freundin ruft uns an. Sie ist sehr aufgeregt. Sie hat einen Vorstellungstermin in einer anderen Stadt, und in einer halben stunde spätestens muss sie losfahren, aber der wagen springt nicht an. Du fährst zu ihr und schaust unter die Motorhaube. verrostete Kabel an einer alten Batterie. Du holst die Kneifzange raus und dein Pfadfindermesser. Löst die Kabel und kratzt den rost ab. Drei Minuten später schnurrt der Motor. Was fühlst du? Glück. Stolz. Du kannst nicht aufhören zu lächeln. Hast du irgendetwas für dich getan? Eigentlich nicht, zumindest nichts, was sich direkt auf dich bezieht. Von einem Standpunkt absolute Selbstbezogenheit aus, hast du eine halbe Stunde deiner Zeit verschwendet. Doch das zählt nicht. Was wir getan haben, stellt den erfolgreichen Umgang mit dem 6. Haus dar. Wir haben eine unserer persönlichen Fähigkeiten so eingesetzt, dass jemand anderes einen Nutzen davon hat. Wann immer wir das tun, fühlen wir eine charakteristische Zufriedenheit. In der mittelalterlichen Astrologie war das 6. Haus das Haus der Diener. Alles, was man daran ablesen wollte, war, ob es Probleme mit Stallknechten oder mit Küchenmädchen gab oder nicht. Logischerweise ist es im 20. Jahrhundert zu einer fundamentalen Umbewertung dieses Hauses gekommen. Es gibt uns nicht länger Auskunft darüber, wie es um unsere Diener bestellt ist. Nun sind wir selbst die Diener um die es geht, allerdings nicht in einem abwertenden oder unterwürfigem Sinne. In diesem Haus erkennen wir ein grundsätzliches, menschliches Bedürfnis: Den Impuls Kompetenz zum Ausdruck zu bringen und dafür anerkannt zu werden. Ein Auto in Ordnung zu bringen. Geige spielen. Eine gute astrologische Interpretation liefern. Die Form in der diese Kompetenz in Erscheinung tritt, kann ganz verschieden sein. Wie sie auch sein mag - wenn wir dabei scheitern, diese besondere Fähigkeit in uns auf die bestmögliche Weise zum Ausdruck zu bringen, wird unser Leben leer sein. Etwas ganz Grundsätzliches fehlt ihm dann. Wie stellen wir fest, um welche Fähigkeiten es hier geht? Indem wir das 6. Haus aufmerksam studieren. Die Zeichen und Planeten die dort aktiviert sind, zeigen an, welcher Teil unserer Persönlichkeit am besten geeignet ist, diese Entdeckung zu machen. Sie weisen auch darauf hin, wie das entsprechende Talent, wenn wir es geschult, "poliert" und der Welt zugänglich gemacht haben, einmal aussehen könnte. Auch wenn wir hier nicht mit Erfolg vorgehen, bleibt das Bedürfnis nach bedeutungsvoller Aktivität grundsätzlich bestehen. allerdings haben wir in diesem Fall nichts zu geben. Keine besonderen Fertigkeiten. Kein besonderes Wissen. Wir arbeiten dann lediglich um der Arbeit willen, unter der Knechtschaft von isolierten Handgriffen, die uns persönlich nicht das Geringste bedeuten. Dann sind wir der Lohnsklave oder der Gefangene der Arbeit, der nur auf das Wochenende hofft. Schnell machen wir dann die Erfahrung, dass wir in einer Welt leben, die von Chefs bevölkert ist. Weil es uns an einer Richtung bei unserer Arbeit fehlt, wird uns von Außen eine Richtung aufgezwungen. und in Verbindung damit geht auch unser Vertrauen, Entscheidungen treffen zu können, sehr schnell verloren. In diesem Fall geht unser berufliches Leben in Scherben. wenn wir das Vertrauen in unsere eigenen Fähigkeiten verlieren, werden davon auch die Freundschaften, die Partner und die Familienmitglieder berührt. Wohin wir auch gehen, erwecken wir den Anschein, darum zu betteln, dass Andere uns Anweisungen erteilen. Andere sagen uns dann auch, was wir zu tun haben - und wir führen diese Befehle tatsächlich aus. Im Inneren schäumen wir aber vor Wut über die Nichtigkeit des Lebens, zu dem unser Dasein verkommen ist.